Mit der geplanten Übernahme Brüssels der  Budget- und Finanzhoheit verlieren die EU-Mitgliedstaaten den letzten  Rest von Selbstbestimmung und Souveränität. Die Euro-Krise demonstriert  die Konstruktionsfehler der Gemeinschaftswährung und die Unregierbarkeit  des EU-Gebildes. Praktisch alle EU-Mitgliedstaaten sind arg  verschuldet. Das Vertrauen des Marktes in den Euro ist auf dem  Sinkflug. Ebenso traut der Markt der Brüsseler Institution die Fähigkeit  nicht zu, durch gemeinsame staatliche Massnahmen, die Krise zu  bewältigen.
Nun ist als erster EU-Staat Griechenland tatsächlich zahlungsunfähig,  das heisst unfähig, die Schulden zu zahlen. Das Rettungspaket der  Euro-Staaten und des IWF von 750 Milliarden beinhaltet hauptsächlich  Geld, das für Schuldenmanagment der stark verschuldeten Staaten  Portugal, Spanien, Irland, Italien und Griechenland bestimmt ist. Die  Gläubiger dieser Schuldenstaaten sind die Banken, die durch dieses  staatliche Rettungspaket von Verlusten und Abschreibern durch  Staatsbankrotte verschont bleiben sollen. Das ist also eine erneute  Rettung der Banken, die ohne diese Aktion Gefahr laufen, Pleite zu  gehen. 
Die EU sucht die Fehler im internationalen Finanzsystem, anstatt  EU-interne Strukturprobleme anzuerkennen. Der Euro ist eine  Fehlkonstruktion, weil diese Währung nicht durch eine gemeinsame  Wirtschaftspolitik gestützt wird und weil die einzelnen Staaten  ungleiche wirtschaftliche Leistungsfähigkeiten aufweisen. Griechenland  hat schon lange auf Pump gelebt und ist als Schuldner ohne erhöhtes  Einkommen nicht in der Lage, Zinsen und Schulden zu bezahlen. Die  Sparmassnahmen, die Griechenland aufgezwungen wurden, werden den  Griechen keine Prosperität bringen. Die Kontrolle durch die EU der  Staatsbudgets mit den Instrumenten des Maastricht-Vertrags hat in den  letzten Jahren auch nicht funktioniert. Kein EU-Staat hat sich an die  Verschuldungsgrenzen gehalten. Die Griechen können sich nicht aus  eigener Kraft aus ihrer Überschuldung heraus sparen. Das Sparprogramm  wird das Land in eine tiefe Rezession stürzen. Steuereinnahmen werden  sinken und die Zinslasten unbezahlbar. Am Ende gibt es eben doch eine  Bankrotterklärung.
Die geforderte Budgetüberwachung der EU-Mitgliedstaaten durch die  Brüsseler Zentrale ist ein weiter Schritt in Richtung EU-Zentralstaat  und Verlust der Eigenverantwortung und Selbstbestimmung.
Die EU hat nun die Spielregeln geändert. Die Mitgliedstaaten werden in Zukunft füreinander haften. Das heisst, dass die Mitglieder für die Schulden von Schuldenstaaten aufkommen müssen. Damit zahlen z.B. deutsche Steuerzahler die griechischen Schulden. Diese gegenseitige Haftung wird sich für die noch einigermassen funktionierenden "reicheren" Mitgliedstaaten verheerend auswirken, denn die Schuldenstaaten werden noch lange nicht aus dem Schneider sein, und sich anstatt auf die eigenen Ressourcen und die eigene Entwicklungsfähigkeit zu konzentrieren, gerne von den andern Staaten aushalten lassen.
AntwortenLöschenDie EU-Politiker wollen den wahren Grund der aktuellen Euro- und EU-Krise nicht aussprechen. Das Problem wurde mit der Gründung der Währungsunion geschaffen. Die Währungsunion sollte nämlich politischen Druck erzeugen, um die Union zusammenzuschweissen. Tatsächlich stellt man fest, dass hier vor allem politisch gedacht wurde und die ökonomischen Fragen verdrängt wurden. Das Vorbild des Euro war die starke Deutsche Mark. Die ärmeren Länder konnten jedoch ökonomisch nicht mit der Politik des starken Euro mithalten. Alle Euro-Länder weisen ein grosses Handelsdefizit gegenüber Deutschland aus. Der Export-Weltmeister Deutschland trägt eine Mitschuld an der Euro-Krise. Die Stabilitätskriterien sollten den Deutschen die harte Geldpolitik garantieren. Der Maastricht-Kriterien konnten jedoch nicht eingehalten werden und haben zu Rezessionen geführt.
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