Freitag, 6. April 2012

Ungedecktes, wertloses Papiergeld.

Die nichtendenden Finanzkrisen der letzten Jahre laehmen die westlichen Bloecke USA und EU, waehrendem die sogenannten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) einen Aufschwung erleben. Die Finanzkrise der alten Welt hat viele Ursachen, jedoch ist hauptsächlich der  Abschaffung der Golddeckung des Papiergeldes zuzuschreiben. Zur Krise trägt die Fehlkonstruktionen der Euro-Währungsunion als Verschuldungsmaschine wesentlich bei.
Schreibt Prof. Geiger: Die drei Hauptakteure der Krise sind die Staaten, die Geschäftsbanken und die Notenbanken. Alle drei verfügen heute in den entwickelten Ländern über zu hohe Schulden und wacklige Bilanzen. Sie finanzieren, garantieren und unterstützen sich gegenseitig auf mannigfach verschlungene Weise. --
Die Notenbanken besitzen das staatliche Monopol zur Umwandlung von wertlosem Papier in wertvolles gesetzliches Zahlungsmittel, in Geld. Geld steht als Kreditbeziehung auf der Passivseite der Bilanz der Notenbank und als Guthaben auf der Aktivseite der Bilanzen der Geldbesitzer. Die Notenbank, also letztlich der Staat, ist der Schuldner, der Geldbesitzer ist der Kreditgeber und trägt die entsprechenden Risiken.--
Heute sieht die Wissenschaft im Geld das Gestaltungsmittel schlechthin. Mehr Geld soll die Wirtschaft aus der Krise führen, einen nächsten Konjunktureinbruch verhindern, Banken stabilisieren, das Wachstum sicherstellen. So betrachten viele Experten den unbeschränkten Kauf von Obligationen der verschuldeten europäischen Länder durch die Europäische Zentralbank (EZB) als einzig mögliche Lösung der Eurokrise. Finanzieren soll die EZB die Käufe durch die Notenpresse. Geld ist aber eine Schuld der Notenbank und des Staates, Kreditgeber sind die Geldbesitzer, sie tragen die Kredit- und anderen Risiken.--
Wie weiter? Zwei Prognosen und eine Feststellung seien jedoch gewagt: Erstens: Längerfristig wird das Schuldenproblem durch Inflation gelöst, wie das die Staaten seit der Entstehung des Geldes immer getan haben. Zweitens: Ein Schuldenabbau wird zwangsläufig mit einem stark reduzierten Wachstum, wahrscheinlicher mit einer Schrumpfung der Wirtschaft verbunden sein. Und als Feststellung gilt: Der Geldschleier hat eine neue Bedeutung erhalten. Geld dient der Verschleierung der realen wirtschaftlichen Tatsachen durch den Staat.-
Lesen Sie den vollen Artikel von Prof. Hans Geiger: Die Ménage à trois des Geldes. Wie sich unser Geldsystem selbst ad absurdum führt. Ausgabe 994 des «Schweizer Monats»http://www.schweizermonat.ch/artikel/die-menage-a-trois-des-geldes. Auch erschienen in der Schweizerzeit: http://www.schweizerzeit.ch/cms/index.php?page=/News/Exportieren/552